Doppelgold in Leipzig!

Männerachter „Team Black“ weiterhin auf Aufstiegskurs / Frauenachter „Team Red“ baut Tabellenführung aus

Minden (weihe). Vergangenen Samstag empfing der gastgebende SC DHfK Leipzig im Rahmen des vorletzten Renntags der Ruder-Bundesliga nach mehrwöchiger Sommerpause die 30 sprintstärksten Achter Deutschlands in der Elsterflutbett-Arena. Zwischen der Sachsenbrücke und der Galopprennbahn Scheibenholz fanden die Teams über die 350m Sprintdistanz faire Bedingungen vor. Die Mindener Melitta-Achter mit dem Frauenachter „Team Red“ und dem „Team Black“ der Männer dominieren mit einem doppelten Tagessieg am vierten Renntag weiterhin die 1. Bundesliga der Frauen und die 2. Bundesliga der Männer.

Aufgrund der Finals am späten Abend unter Flutlicht startete der Renntag in Leipzig ungewöhnlich spät für die Athletinnen und Athleten aus Ostwestfalen. Der Männerachter „Team Black“ trat im Zeitfahren gegen den „TK-Achter“ aus Dresden an. Durch einen deutlichen Sieg trafen die Mindener als Drittschnellste der Time-Trials im Achtelfinale auf den Hamburger Achter. Hier fuhr der Tabellenführer kontrolliert zu einem sicheren Sieg.

Nach kurzer Regeneration empfing der Melitta-Achter im Viertelfinale den „Maschseeachter“ aus Hannover. Der Tabellen-Dritte wird ebenfalls als ambitionierter Aufstiegskandidat gehandelt. „Dass zwei der stärksten Mannschaften der Liga bereits so früh im Wettkampfverlauf aufeinandertreffen, ist ungewöhnlich. Nun wird entschieden, wer ins Halbfinale der besten vier Mannschaften einzieht“, analysiert U23-Nationalmannschaftsruderer Leon Schandl, der das Mindener Boot in Leipzig unterstützte, die Situation. Es folgte der zu erwartende Schlagabtausch, doch Steuermann Philipp Baumgard, Schlagmann Alexander Weihe, Marius Redecker, Jona Lembcke, Leon Schandl, Jannik Eilers, Nils Bornemann, Team-Kapitän Vincent Schmitz, Fred Blanck, Simon Körner und Florian Zimmermann wussten um ihre Fähigkeiten und bezwangen die starken Niedersachsen mit einer halben Bootslänge Abstand.

Anschließend trafen die Männer vom Wasserstraßenkreuz im Halbfinale auf den Dauerrivalen, den „Ruder-Club Witten Achter“. Im bisherigen Saisonverlauf stellte sich der Zweikampf aus den beiden favorisierten Teams der 2. Bundesliga als NRW-Duell auf Augenhöhe heraus. Auch in Leipzig starteten die Wittener gewohnt sprintstark aus den Blöcken. Durch eine mutige zweite Streckenhälfte sicherte sich das „Team Black“ von Melitta-Minden mit 1,3 Sekunden Vorsprung den Einzug ins Finale A.

In der Dunkelheit des Leipziger Elsterflutbeckens wartete der Zeitfahrsieger „SECUINFRA Rüdersdorf-Pirna“. Ausgeleuchtet durch mehrere Flutlichtanlagen und vor knapp 20.000 Zuschauern bildet der „PLANAT-Renntag“ eine besondere Kulisse für die Finals. In der Entscheidung um Gold und Silber konnten sich beide Teams lange nicht voneinander lösen, doch auf den letzten 150 Metern konnten die Weserstädter die saubere Wasserarbeit des personell verstärkten Achters aus Rüdersdorf-Pirna überbieten und damit den Tagessieg nach Minden holen.

Der Melitta-Achter „Team Red“ reiste als Favorit im Trikot des Tabellenführers in den Osten Deutschlands, um weitere Punkte im Gesamtklassement zu sammeln. Bereits im Zeitfahren hielten die Damen von der Weser dem Druck stand und ließen den späteren Bronzemedaillengewinner, den „Ruhr-Achter“ aus Essen mit über einer Sekunde deutlich hinter sich.

Die zweitschnellste Zeit der Time-Trials bedeutete eine erneute Begegnung mit dem jungen Team vom „Ruhrpott-Achter“ aus Waltrop/Witten. Durch ein starkes Achtelfinale nahmen die Melitta-Frauen Fahrt in Richtung obere Hälfte auf. Die Dominanz der vergangenen Renntage zeigte sich auch im weiteren Rennverlauf. Trotz eines souveränen Auftritts der Hamburger „Hansa-Sprinter“ kontrollierte das „Team Red“ das Viertelfinale von Beginn an und sicherte sich die Top 4. Konstant gute Leistungen zeigten Schlagfrau Tanja Hasemann, Antonia Sachtleben, Team-Kapitän Inken Neppert, Nina Killian, Anna-Lena Vieker, Johanna Soester, Sylvia Buddenbohm, Leonie Müller, Sophie Müller, Anna-Maria Brendel, Isabelle Kapsa und Steuerfrau Clara Drewes in ihren ersten drei Rennen des Tages. Für das Mindener Flaggschiff ging es nun in die Vorbereitung für den Finalblock, denn im folgenden Halbfinale wartete ein starker Konkurrent aus Potsdam und Berlin. Die Mindenerinnen setzten den physisch sehr starken „Havelqueen-Achter“ von Beginn an unter Druck und flogen mit über 45 Schlägen pro Minute durch das Elsterflutbecken. Mit über 3 Sekunden Vorsprung zogen sie in das Finale um Gold und Silber ein. „Das Halbfinal-Rennen war das bisher beste Rennen der Saison. Wir sind heute sehr gut drauf, aber wissen auch, dass Krefeld uns im Finale alles abverlangen wird. Heute wollen wir einmal mehr zeigen, dass wir zurecht an der Tabellenspitze sind. Vielleicht können wir uns erneut steigern“, so eine hochmotivierte Sylvia Buddenbohm kurz vor dem Start der A-Finals.

Und so wurden für das letzte Rennen noch einmal alle Kräfte mobilisiert. Durch die Nacht von Leipzig verbesserten die Melitta-Damen die Performance aus dem Halbfinale noch einmal und zogen unter dem Applaus zahlreicher mitgereister Minden-Fans mit über einer Dreiviertellänge am Zeitfahrsieger aus Krefeld vorbei. Damit baut die heimische Bundesliga-Mannschaft mit der dritten Goldmedaille der Saison ihren Vorsprung in der Tabelle auf acht Punkte aus.

„Beide Teams haben heute Bestleistung gezeigt. Die kurze Sommerpause haben wir gut überbrückt und eine solide Ausgangslage für das Saisonfinale in 3 Wochen geschaffen. Bis dahin wird weiter konzentriert gearbeitet, die Konkurrenz ist sehr stark in diesem Jahr“, resümiert ein zufriedener Melitta-Cheftrainer Christoph Knost.

Der aus dem Vorjahr wiederholte goldene Doppelschlag aus Leipzig bedeutet einen weiteren Start für beide Achter in den Trikots des Gesamtführenden beim Saisonfinale in der Sportmetropole Berlin. Dann wollen die Frauen ihren Titel als amtierender Liga-Champion verteidigen und die Männer den Aufstieg in die 1. Bundesliga realisieren.

Weitere Infos und Fotos unter www.melitta-achter.de

 

Text: Alexander Weihe
Fotos: Alexander Pischke/Ruder-Bundesliga

_1721482.jpg: Schon im Halbfinale traf der Melitta-Achter Minden “Team Black” auf den Tabellenzweiten aus Witten und konnte durch einen Sieg ins A-Finale einziehen.
_1722466.jpg: Der Melitta-Achter Minden “Team Red” besiegt im A-Finale unter Flutlicht den mehrfachen Ligachampion aus Krefeld deutlich.
_1722992.jpg: Wie schon im Jahr 2016 gab es für die Melitta-Achter aus Minden in Leipzig “Doppelgold” zu bejubeln.