Gold und Silber in Münster

„Team Black“ und „Team Red“ gehen mit der Tabellenführung in die Sommerpause

Minden (hasemann). Das selbsternannte „Wohnzimmer“ der Ruder-Bundesliga – der Aasee in Münster – kochte am vergangenen Samstag im wahrsten Sinne des Wortes. Die 30 besten Vereinsachter Deutschlands fanden beste Bedingungen vor und hatten daher beim Kampf um die wichtigen Punkte in der Tabelle keinerlei Ausrede für die eine oder andere Schwäche. In der stärksten Sprintliga der Welt fuhr Mindens Männerachter zum Tagessieg und holte sich die Tabellenführung damit zurück. „Team Red“ musste sich in dieser Saison erstmals mit der Silbermedaille zufrieden geben nach einem sehr starken Rennen der Hanauer RC Hassia.

Bereits mit dem ersten Rennblock zeigten die Männer des „Team Black“ um Schlagmann Alexander Weihe, wohin die Reise am dritten Renntag der Ruder-Bundesliga gehen sollte. In der Stadt des westfälischen Friedens gewannen sie souverän das Zeitfahren in einer sehr kompakten Mannschaftsleistung. Das Zeitfahren als erstes Rennen und sehr häufig auch erster Richtwert, wo es im Laufe des Tages hingeht, ist enorm wichtig. Durch einen schnellen Lauf sichert man sich hier in den anschließenden Achtel- und Viertelfinals einen vermeintlich schwächeren Gegner. „Wir setzen heute alles auf Angriff“, so Simon Körner, der im sogenannten „Maschinenraum“ des Achters für den kraftvollen Antrieb sorgt. „Wir wollen uns die Tabellenführung heute unbedingt wieder zurückholen und damit auch die Weichen in Richtung Aufstieg in die 1. Ruderbundesliga der Männer sichern.“

Das hätten der Dauerrivale RC Witten im Halbfinale sehr gern zu verhindern gewusst, die dem Mindener Team die Tabellenführung am vergangenen Renntag in Hamburg entrissen. Dieses Mal allerdings hatte das Team aus dem Ruhrgebiet kein Mittel gegen die starken Weserstädter und musste sich mit dem kleinen Finale zufriedengeben. In der der Fahrt um Gold standen sich Alexander Weihe, Marius Redecker, Jona Lembke, Nils Bornemann, Jannik Eilers, Daniel Bredemeier, Christoph Krüger, Oliver Krüger, Vincent Schmitz, Frederik Blanck, Florian Zimmermann, Simon Körner und Steuermann Philipp Baumgard dem Maschseeachter aus Hannover gegenüber. „Wenn die Jungs hier fokussiert an den Start gehen und ihre individuelle Leistung abrufen, dann sollten wir heute den Taqessieg einfahren können“, so Co-Trainer Daniel Bredemeier vor dem Start. Und er sollte recht behalten, denn knapp 54 Sekunden später freute sich das Team vom Wasserstraßenkreuz über die Goldmedaille.

Auch für die Frauen der Melitta-Crew begann der Tag in der Aasee-Arena sehr erfolgsversprechend. Wie schon in Frankfurt und in Hamburg kam der Zeitfahrsieger in der 1. Bundesliga der Frauen aus Minden. Dieses Mal allerdings gab auch der spätere Tagessieger, die Hanauer RC Hassia, mit einer nur unwesentlichen langsameren Zeit eine enorm gute Visitenkare ab.

Zu keiner Zeit ungefährdet fuhr das Team um Schlagfrau Tanja Hasemann mit Antonia Sachtleben, Inken Neppert, Johanna Soester, Sylvia Buddenbohm, Nina Killian, Isabelle Kapsa, Leonie Müller, Sophie Müller, Anna-Maria Brendel, Anna-Lena Vieker und den Steuerfrauen Clara Drewes zwei Siege im Achtel- und Viertelfinale ab. Deborah Thiele, die in Münster ihr Debüt als Steuerfrau eines Bundesliga-Rennens gab, war sichtlich zufrieden vor dem Finalblock: „Meine Damen haben genau das umgesetzt, was Trainer Christoph Knost uns mit auf den Weg gegeben hat.“

Der Gegner für das Halbfinale war erneut der Dauerrivale aus Krefeld. Der mehrfache Liga-Champion vergangener Jahre ist ein ständiger Medaillenaspirant und so galt es hier, besonders konzentriert das Rennen anzugehen. Das ist den Damen vom Wasserstraßenkreuz erneut sehr gut gelungen. Mit mehr als deutlichem Vorsprung lösten sie somit das Ticket für das große Finale und damit um die Fahrt um Gold und Silber. Die „Mainkriegerinnen“ aus Hanau gehören ebenso zu den Mannschaften, die um einen Podestplatz mitfahren können. Am vergangenen Samstag sollten sie auch ihren perfekten Renntag hinlegen und belohnten sich mit der lang ersehnten Goldmedaille. „Team Red“ fand zu Beginn an nicht richtig in Rennen und ließ am Start bereits einige Zentimeter liegen. Und genau diesen Vorsprung wussten die Damen aus der Gebrüder Grimm-Stadt für sich zu nutzen und fuhren einen blitzsauberen Start-Ziel-Sieg ein. „Wer hier gewinnen will, der muss seine absolute Bestleistung abrufen“, so Antonia Sachtleben. „Wir haben leider zu keiner Zeit im Rennen zu unserer gewohnten Form gefunden und so hat Hanau auch völlig verdient gewonnen.“

Der Frauenachter verabschiedet sich dennoch nach wie vor als Ligaführender mit komfortablen vier Punkten Vorsprung in die fünfwöchige Sommerpause. Hier wird noch einmal hart gearbeitet, um dann Mitte August in Leipzig zu gewohnter Stärke zurückzufinden.

www.melitta-achter.de

Text: Tanja Hasemann
Fotos: Alexander Pischke/Ruder-Bundesliga

_1716331.jpg: Der Melitta-Achter Minden “Team Black” erobert mit einem Tagessieg auf dem Aasee in Münster die Tabellenführung in der 2. Liga der Männer zurück.
_1716619.jpg: Der Melitta-Achter Minden “Team Red” gewinnt in Münster die Silbermedaille und geht mit dem gelben Trikot des Tabellenführers der 1. Liga der Frauen in die Sommerpause.